Wissenswertes

25 sogenannte Ankerpunkte bilden den Kern der Route der Industriekultur und zeugen von der industriekulturellen Vielfalt im Ruhrgebiet. Gleichzeitig wurden seit dem Strukturwandel viele Halden im Ruhrgebiet durch Errichtung von Kunstwerken zu sogenannten Landmarken ausgebaut. Damit wurden sie zu Wahrzeichen des Ruhrgebietes und somit auch zu attraktiven Ausflugszielen direkt vor der eigenen Haustüre.

Lage

Die Halde Haniel liegt zwischen Oberhausen und Bottrop. Hier wurde über viele Jahre der Abraum der Steinkohlenzeche Prosper-Haniel aufgeschüttet. Sie ist offiziell 159 Meter hoch (185 üNN) und damit die höchste, begehbare Halde im Ruhrgebiet! Sie ist ein beliebtes Ausflugsziel; besonders am Wochenende trifft man hier viele Mountainbiker, Jogger oder Wanderer, die Ihren Drachen oder ihre Drohne steigen lassen oder die einfach nur den herrlichen Ausblick über das nordwestliche Ruhrgebiet geniessen.

Der beliebteste Aufstieg verläuft über den 1995 eingeweihten Kreuzweg, geschaffen von der Künstlerin Tisa von Schulenburg, dem Oberhausener Künstler Adolf Radecki und Azubis des Bergwerks Prosper-Haniel. An jeder Station befindet sich ein typisches Bergbau-Utensil. Das „Gipfelkreuz“ wurde anläßlich des Papstbesuches 1987 aufgestellt; allerdings ist dies nicht der höchste Punkt der Halde. Weitere 20 Meter oberhalb befindet sich das Amphitheater, das 1999 eröffnet wurde und 800 Besuchern Platz bietet. Am höchsten Punkt der Halde wurde schließlich 2002 die Installation „Totems“ des baskischen Künstlers Agustín Ibarrola errichtet, welche aus 100 Eisenbahnschwellen besteht.

Mein Hausberg

Für Viele sind die Halden DAS landschaftliche Wahrzeichen des Ruhrgebietes. Auch ich finde sie faszinierend, aber für mich als Sportler sind sie viel mehr, denn sie eignen sich hervorragend zum Radfahren bzw. fürs Training! Hier teste ich meine Grenzen aus, trainiere Kondition und Fahrtechnik und bereite mich auf längere MTB-Touren vor. Oben angekommen belohnt die Aussicht immer wieder aufs Neue für die vorangegangene Anstrengung. Auch nach mehreren Aufstiegen an einem Tag auf derselben Halde wird es nie langweilig. Bei klarem Wetter ist die Rundumsicht einfach spektakulär!

Google Maps:

Aufstieg

Es gibt viele Wege nach oben; neben dem Kreuzweg auf der Südseite existiert eine asphaltierte Strasse auf der Ostseite der Halde. Während man hier früher noch mit dem Rad über das Zechengelände fahren konnte, wurde die asphaltierte Strecke am Fuß der Halde vor einigen Jahren gesperrt und wird nur zu bestimmten Anlässen geöffnet. Auch auf der Westseite gibt es zahlreiche Wege nach oben, aber nur manche sind für den Durchschnitts-Radfahrer geeignet. Im Norden gibt es einen neueren Teil der Halde, welche noch heute weiter aufgeschüttet wird.

Um es gleich vorwegzunehmen: Mit einem normalen Straßenrad und ohne entsprechende Erfahrung sollte man die Halde Haniel nicht befahren. Die Wege sind steil, nur grob geschottert, teils sandig und größtenteils vom Regenwasser stark ausgespült. Das bedeutet, dass der Untergrund lose und rutschig sein kann, wodurch besonders die Abfahrten gefährlich sein können. Für geübte Mountainbiker und Fußgänger mit festem Schuhwerk ist das aber kein Problem!

Für heute habe ich den Kreuzweg gewählt; vorbei geht es an den Kreuzweg-Stationen zum Kreuz, dann weiter vorbei am Amphitheater bis schließlich ganz oben zu den Totem-Skulpturen.

Oben angekommen

Auch wenn der Himmel fast wolkenlos ist, leider ist es etwas diesig und somit ist die Sicht an diesem Tag nicht optimal. Dennoch ist der Ausblick immer wieder ein Erlebnis. Mit bloßem Auge erkannt man so zum Beispiel das Tetraeder, die Arena auf Schalke, den Oberhausener Gasometer und weitere Kraftwerke und Industrieanlagen. Herrlich!