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Schon die erste elektrische Luftpumpe von Xiaomi war sehr erfolgreich und nicht zuletzt wegen des außergewöhnlichen Designs und der fabelhaften Verarbeitung eine Verkaufsschlager. Die neue Version, die noch einmal deutlich verbessert wurde, habe ich mir gekauft und getestet.
Elektrische Akku-Luftpumpen im Allgemeinen
Diese kleinen Wunderwerke der Technik sind schon faszinierend: Klein und leicht versprechen sie Auto- und Fahrradreifen ohne Muskelkraft zu befüllen. Klingt verlockend. Denn wer einmal unterwegs eine Fahrrad-Panne hatte und gezwungen war, einen leeren Rennradreifen (8 Bar) oder einen 29er MTB-Reifen mit einer kleinen Luftpumpe zu befüllen, der weiß wovon ich rede. Nicht zuletzt deshalb schwöre ich eigentlich auf CO2-Pumpen, wenngleich das Aufpumpen damit schon Geschick und Übung erfordert.
Ein Grund mehr für mich, eine akkubetriebene Pumpe zu testen. Mein Wahl viel dabei auf die 2. Version von Xiaomi´s Mijia, zumal schon der Vorgänger, erschienen in 2019, viele Vergleichstests gewonnen hatte.
Was ist neu? Was wurde verändert?
Unverändert geblieben ist die Akku-Kapazität (2.000 mAh) und die Größe des Gehäuses (12,4 x 7,1 x 4,5 cm). Auch das Design ist unverändert schick; erinnert mich an meinen ersten iPod und manchmal an ein Vorhängeschloss.
Zum Aufladen gibt es diesmal aber einen USB-C-Anschluss. Die Leistung soll um 45,4% gestiegen sein, was durch den neuen Drucksensor erreicht wird. Statt wie bisher 5 Autoreifen können mit der neuen Pumpe nun 8 Autoreifen gefüllt werden … was mich aber eher weniger interessiert.
Interessanter ist da schon der max. Reifendruck, der mit 10,3 Bar angegeben wird. Bin gespannt!
Die Handhabung …
… ist schnell erklärt: Das Schlauchende wird auf das Ventil geschraubt; für die schmalen, französischen Ventile oder für Blitzventile ist ein Adapter dabei. Mit den Tasten auf der Vorderseite wählt man dann die Reifenart (Auto, Fahrrad usw.) und den gewünschten Luftdruck (in bar oder psi). Der „richtige“ Luftdruck je Reifen ist normalerweise auf dem Reifen selbst vermerkt; bitte die Herstellerangaben beachten!
Der Pumpvorgang startet nach dem Knopfdruck … soweit die Theorie!
Lasset die Tests beginnen!
Probanden für die kleine Akkupumpe gibt es genug in unserem Haushalt: Für den Test habe ich mich auf die Räder bzw. Reifengrößen beschränkt, die ich selbst am häufigsten nutze.
Test Nr. 1: MTB Continental RaceKing 29×2.2 (55-622); Luftdruck 2.2 bar
Test Nr. 2: Rennrad Continental GP 5000 28 (25-622) 7.6 bar
Ergebnisse
Für den großvolumigen MTB-Reifen hat die kleine Pumpe etwas weniger als 2 Minuten gebraucht; für den Rennrad-Reifen etwas mehr (sh. Video!). Das finde ich ganz o.k. bedenkt man wie lange es dauern kann, bis man dasselbe Ergebnis mit einer kleinen Mini-Luftpumpe erzielt, die viele Radfahrer dabei haben, weil sie Gewicht sparen wollen. Und wer schonmal bei Minus-Temperaturen oder bei Regen einen Reifen aufpumpten musste …
Ein CO2-Kartuschen-Kompressor ist natürlich deutlich schneller, allerdings ist die Anwendung in manchen Fällen etwas tricky und der Verschleiß an Kartuschen nicht gerade umweltfreundlich.
Einschätzung und Bewertung
Pro: Die Pumpe ist einfach zu handhaben; einfach auf das Ventil schrauben, den gewünschten Reifendruck einstellen und starten. Nach knapp 2 Minuten ist der Reifen ohne jede Anstrengung auf Solldruck. Vorausgesetzt der Akku ist nicht leer 😉 Und die 2 Minuten kann man sinnvoll nutzen … Bio-Break, Essen, Trinken … .
Contra: Der Schlauch der Mijia ist recht kurz, was das Handling teilweise erschwert. Abhilfe schafft eine Verlängerung und/oder ein Adapter. Auch wenn es komisch klingt, ich empfehle diesen Vorgang zu Hause zu üben; das erspart unnötigen Ärger unterwegs!
Natürlich muss man sicherstellen, dass der Akku geladen ist. Und dann wäre da noch das Gewicht von fast 500g; da sind andere Pumpen deutlich leichter, wenngleich sie wieder andere Nachteile haben.
Leichte Probleme hatte ich übrigens bei den französischen Ventilen. Hier hat sich nach dem Befüllen und Abschrauben der Pumpe der Ventileinsatz gelöst, wurde mit rausgedreht und der Reifen war wieder platt. Das lässt sich vermeiden, wenn man den Pumpenschlauch etwas weniger fest aufschraubt. Ähnliches ist mir aber auch schon mit anderen Pumpen passiert.
Mein persönliches Fazit
Stark, handlich, stylisch und alles andere als ein Spielzeug! In meinem privaten Umfeld, d.h. bei meiner Familie, Freunden und Nachbarn hat diese elektrische Akku-Pumpe für viel positives Feedback gesorgt und so manch Einer hätte mir die Pumpe gerne abgenommen!
Nach dem positiven Gesamteindruck werde ich sie definitiv weiterhin zu Hause nutzen, auch wenn ich nach wie vor an meinem SKS-Rennkompressor festhalte. Doch für unterwegs ist mir der kleine Kraftzwerg von Xiaomi einfach zu schwer; hier werde ich weiterhin meiner CO2-Pumpe treu bleiben!
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