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Luftpumpen für meine Räder besitze ich Viele und Verschiedene … vom Rennkompressor (Standluftpumpe) in der Garage bis zur Minipumpe für unterwegs. Zu meiner „Sammlung“ gehört auch eine CO2-Pumpe, die ich stets als Backup dabei habe. Aber ehrlich gesagt habe ich sie noch nicht genutzt. Warum nicht? Dazu später mehr!

Transparenz-Hinweis:

Das getestete Produkt habe ich für die private Nutzung selbst erworben und bezahlt. Zudem stehe ich in keinem wirtschaftlichen Verhältnis zum Hersteller oder Handel.

Vor- und Nachteile von CO2-Pumpen

Grundsätzlich bieten CO2-Pumpen unschlagbare Vorteile: Sie sind klein, leicht und sie befüllen einen leeren Fahrradschlauch in 2-3 Sekunden … und das ganz ohne Anstrengung. Wer schon mal unterwegs einen fetten MTB-Reifen mit einer Mini-Pumpe aufpumpen musste, der weiß, dass das kein Vergnügen ist … schon gar nicht bei Regen oder Kälte.

Abgesehen davon, dass die leere Kartusche hinterher auf den Müll muss, hat diese Spezies von Luftpumpen für unterwegs eigentlich nur einen weiteren Nachteil: Die CO2-Pumpe die ich bisher nutze (oder eben auch nicht) zeigt im Vergleich zu meinen anderen Pumpen nicht den Luftdruck an. D.h. beim Aufpumpen kann man eigentlich nur zwischendurch per Daumendruck grob schätzen, wie viel Druck auf dem Reifen ist … oder man nutzt einen separaten Luftdruckmesser. Das war mir bisher zu umständlich, denn egal ob am Rennrad, MTB oder Velomobil; der richtige Luftdruck spielt eine entscheidende Rolle beim sportlichen Biken hinsichtlich Fahrkomfort, Rollwiderstand und Pannensicherheit.

Hellhörig wurde ich deshalb, als Topeak seine neue CO2-Pumpe vorstellte, den Airbooster G2.
„Weltweit erster CO₂-Inflator mit leicht ablesbarem Manometer für eine perfekte Feinregulierung des Luftdrucks. Der gewinkelte Kopf ist mit Presta- sowie Schrader-Ventilen kompatibel und bietet optimale Kontrolle beim Befüllen des Reifens.“

Gesehen, gekauft!

Der Airbooster G2 kostet 39,95 (UVP) und damit das Doppelte von manch „normaler“ CO2-Pumpe; das finanzielle Risiko bleibt dennoch überschaubar 😉

Produkt-Infos

LEISTUNG 160 psi / 11 bar
MATERIAL Fiberglas-Composite
KOPF • Passend für Presta- & Schrader-Ventile
• Integrierte Schutzkappe
• Zum Befüllen drücken
GEWICHT 45 g
MANOMETER 1-1/2” groß, analog
MAßE 6,5 x 5,2 x 3,3 cm
FEATURE Zweiseitiges Design zum Transport einer ungeöffneten Topeak 16 g oder 25 g CO₂-Gewindekartusche
ART.-NR. (TW) TAB-G2

Unboxing

Zum Lieferumfang gehören neben dem Inflator inklusive Manometer selbst nur noch eine Anleitung und eine Gummidichtung … mehr benötigt man aber auch nicht … außer einer Kartusche. Diese muss jedoch extra erworben werden! Der Grund ist, dass es sich bei den Kartuschen um Gefahrgut handelt, wofür wiederum besondere Vorschriften bei Versand und Lagerung gelten.

1. Test: MTB-Reifen

Getestet habe ich den neuen Inflator zunächst an meinem MTB. Hier fahre ich einen 29er Continental Race King in 2.2er Breite. Also erstmal Handschuhe anziehen, dann die Kartusche aufgeschraubt, Sclaverand-Ventil losgedreht, Pumpe aufgesetzt, von der anderen Seite den Schlauch bzw. das Ventil fest gegengerückt und bereits nach gefühlten 3 Sekunden ist der Reifen aufgepumpt und die Kartusche leer. Das Manometer zeigt einen Druck von knapp 2 Bar an; mehr hat die kleine 16g-Kartsuche nicht geschafft. Für mich perfekt, da ich immer um die 2 Bar auf dem MTB fahre. Wer jedoch einen fetteren Reifen fährt, sollte vielleicht eine größere Kartusche versuchen.

2. Test: Rennrad / Velomobil

Versuch Nr. 2: Diesmal am Velomobil mit einer typischen Rennrad-Bereifung hinten: Continental Contact Speed in 28 Zoll und 25mm Breite. Hier habe ich stets 6-7 Bar drauf … bin gespannt ob die Pumpe das auch schafft. Also wieder das selbe Prozedere: Handschuhe an, Kartusche aufschrauben, Sclaverand-Ventil losdrehen, Ventil fixieren, Pumpe aufsetzten und los: Schwierigkeiten habe ich, die Pumpe bzw. den Pumpenkopf richtig zu positionieren, denn zwischen Karosserie und Felge ist nicht viel Platz. Das Problem habe ich allerdings mit einer normalen Pumpe auch. Obwohl ich bäuchlings auf dem Boden liege ist es mir nicht möglich, während des Pumpvorgangs einen Blick auf das Manometer zu bekommen. Egal … ich pumpe die ganze Kartusche rein und nach wenigen Sekunden sind 8 Bar auf dem Reifen … etwas zu viel … kurz wieder etwas abgelassen und schon sind es 7 Bar … perfekt!

Mein Fazit!

Wenn man die Bedienungsanleitung gelesen und keine 2 linken Hände hat, kann eigentlich nichts mehr schief gehen und der Reifen ist schneller wieder aufgepumpt als man Piep sagen kann … und das ganz ohne Anstrengung.

Auf jeden Fall sollte vorher zuhause einige „Trockenübungen“ gemacht haben und stets Reserve-Kartuschen dabei haben. Dann kann die „normale“ Luftpumpe getrost zu hause bleiben! Das gilt übrigens auch für meinen altgedienten Schwalbe-Luftdruckmesser … denn den Airbooster G2 kann man ohne Kartusche auch als Luftdruckprüfer verwenden 😉 

Von mir deshalb eine ganz klare Kaufempfehlung! Bitte beachtet auch die folgenden Tipps und FAQs!

Wichtige Tipps zur Handhabung von CO2-Pumpen!

  1. Trockenübung ist Pflicht!
    Wenn auch Ihr eine CO2-Pumpe für unterwegs nutzen möchtet, dann solltet Ihr vorher auf jeden Fall das Ganze zu Hause ausprobieren und nicht erst unterwegs wenn Ihr wirklich mal eine Panne habt. Je nach Modell ist die Handhabung vielleicht etwas schwieriger und man vernichtet schon mal die ein oder andere Kartusche bis es funktioniert und der Reifen wieder aufgepumpt ist.
  2. Der richtige Reifendruck ist entscheidend!
    Man braucht schon ein wenig praktische Erfahrung bis man einschätzen kann, welche Kartusche bzw. welche Menge an Gas benötigt wird um den Reifen richtig zu befüllen. Zu wenig aber auch zuviel Druck können dem Material schaden, deshalb unbedingt die Angaben des Reifenherstellers zum richtigen Reifendruck beachten!
  3. Vorsicht!
    Auf jeden Fall solltet Ihr Montage-Handschuhe (kein Latex) tragen und/oder die Kartusche mit einer Neoprenhülle überziehen, denn beim Austreten des CO2-Gases werden Kartusche und Ventil eiskalt und es kann zu Erfrierungen kommen!
  4. Kartusche komplett entleeren!
    Bevor ihr die Kartusche vom Pumpenkopf entfernt, solltet Ihr diese komplett entleeren!

CO2-Pumpen – FAQ

  1. Welche Reifentypen kann ich damit befüllen?
    Alle! Egal ob Falt-, Schlauchreifen oder Tubeless … kein Problem. Da CO2 nicht mit Dichtmitteln reagiert, ist es für die Montage von Tubeless-Reifen sogar hervorragend geeignet und drückt den Reifen richtig schön in die Felgenflanken 😉
  2. Kann man angestochene Kartuschen aufbewahren?
    Grundsätzlich ja; wie lange, das hängt allerdings von der Qualität des Pumpenkopfes und seiner Dichtigkeit ab. In jedem Fall sollte man stets Ersatz dabei haben! Ich selbst bewahre keine angefangenen Kartuschen auf.
  3. Ist CO2 gesundheitsschädlich?
    Für den Menschen ist CO2 in geringen Mengen nicht schädlich! Dennoch sollte das einatmen vermieden werden!
  4. Kann man auch andere gewindelose Kartuschen (z.B. aus der Gastronomie) nutzen?
    Grundsätzlich ja; sofern Deine Pumpe gewindelose Kartuschen aufnehmen kann (meine kann das nicht!)